Wie selbstverwirklichte Menschen lieben

spirituelle Partnerschaft

Was eine erfüllte Liebesbeziehung ausmacht

Das Bedürfnis nach Liebe und erfüllten Beziehungen ist tief in der menschlichen Psyche verankert. Doch was macht eine harmonische Beziehung zweiter selbstverwirklichter Menschen aus? Wie begegnen sie sich und wie gehen sie Beziehungen ein? Wie kann man miteinander wachsen und sich gegenseitig wertschätzend unterstützen? Genau das erfährst du hier in diesem Beitrag.

Abraham H. Maslow gilt als Mitbegründer der humanistischen Psychologie und führte außerdem den Begriff „Positive Psychologie“ ein. Das besondere an der Humanistischen Psychologie ist, dass sie anders als andere psychologischen Richtungen, die einem rein materialistischen und positivistischen Weltbild folgen, die Erfahrung von Transzendenz, mystische Erfahrungen des Eins-Seiens und das Gefühl der Verbundenheit mit allem, im spirituellen Sinne, nicht ablehnt oder gar als pathologisch bewertet, sondern im Gegenteil als höchstes Ziel des Menschen ansieht. In der humanistischen Psychologie dreht sich alles um die Entfaltung des Potenzials. Was das Potenzial ist, lässt sich am besten mit einem Bild erklären: Im Samen liegt bereits das Potenzial für den Baum. Doch ob der Samen sein Potenzial entfalten kann, hängt von mehreren Dingen ab, wie fruchtbare Erde, Wasser und Licht zum wachsen.

Das Potenzial der Mensch ist unter anderem die Fähigkeiten Mitgefühl und empfinden und die Fähigkeit zu lieben sowie die Fähigkeit Selbstkontrolle auszuüben. Selbstverwirklichte Menschen sind also Menschen, die ihr Potenzial entfaltet haben, die in ihrem Leben einen tieferen Sinn sehen, die ihre Berufung leben und sich verbunden fühlen mit anderen. Begegnungen mit selbstverwirklichten Menschen sind authentische, echte Begegnungen mit Menschen, die ihre Liebesfähigkeit entfaltet haben.

Andererseits ist aus humanistischer Sicht eine Störung Ausdruck mangelnder Potenzialentfaltung. So fehlt manchen Menschen die Fähigkeit, auf das zuzugehen, was sie nährt, von dem wegzugehen, was ihnen schadet.

Merkmale selbstverwirklichter Liebesbeziehungen

In seinem bekannten Werk „Motivation und Persönlichkeit“ beschreibt Abraham H. Maslow, was Liebesbeziehungen von in diesem Sinne selbstverwirklichten Menschen ausmacht:

  • Die Liebeserfahrung ist geprägt von Zärtlichkeit und Zuneigung, von großem Vergnügen verbunden mit Glücksgefühlen, Befriedigung, Begeisterung und Ekstase. Man sehnt sich nach der geliebten Person, wünscht sich intimeren Kontakt mit ihr, möchte sie umarmen und berühren.
  • Die geliebte Person wird außerdem als begehrenswert, attraktiv und schön wahrgenommen.
  • Man empfindet Vergnügen, wenn man mit der geliebten Person zusammen ist und sehnt sich nach ihr, wenn man mit ihre nicht zusammen ist. Angenehme Erfahrungen werden als noch angenehmer erlebt, wenn die geliebte Person dabei ist.
  • Das Fallenlassen von Abwehrstrategien: Man öffnet sich ganz der anderen Person. Man möchte sich ganz dem anderen hingeben und erlebt die Hingaben des Partners oder der Partnerin. Es ist wie ein Verschmelzen miteinander.
  • Man empfindet eine sexuelle Erregung und Anziehung, wenn man mit der geliebten Person zusammen ist. Durch die Vertrautheit wächst das Vergnügen an gemeinsamer Sexualität. Man erlebt Sexualität als ein Verschmelzen mit der geliebten Person. Sexualität wird nicht getrennt von Zuneigung gesehen.
  • Intimität und Zweisamkeit mit der geliebten Person zu leben ist einem wichtig. Vielleicht entwickelt man sogar eine Art Geheimsprache, die nur die geliebte Person verstehen kann.
  • Großzügig und großherzig geht man mit der geliebten Person um. Es bereitet einem Vergnügen, ihr Freude zu bereiten.
  • Die Nähe erlebt man nicht nur körperlich, sondern auch auf geistiger Ebene.
  • Ehrlichkeit und authentischer Selbstausdruck sind grundlegend. Man verstellt sich nicht, man zeigt sich, wie man ist. Man hat keine Angst, dem anderen auch die eigenen Schwächen zu zeigen.
  • Man sorgt füreinander, nimmt die Bedürfnisse des anderen wahr, wie seine eigenen Bedürfnisse.
  • Man ist humorvoll, fröhlich, verspielt im Umgang mit dem anderen.
  • Man bewundert die liebende Person und unterstützt einander.
  • Man findet das richtige Maß an Autonomie und Nähe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass harmonische Partnerschaften auf gegenseitiger Liebe und Hingabe basiert, auf der Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden. Man ist bereit für den anderen da zu sein und sein Leben miteinander zu teilen. Man wird zu einer Einheit, es stellt sich eine tiefe seelische Verbundenheit ein. Eine gesunde Liebe ermöglicht Spontanität und Vertrautheit. Die Voraussetzung ist, dass beide Menschen ein gesundes Selbstwertgefühl haben und eine ausgeprägte Liebesfähigkeit und Fähigkeit zur Hingabe an den anderen. Selbstverwirklichte Menschen können die eigenen Bedürfnisse gleichermaßen wie die Bedürfnisse des Partners oder der Partnerin wahrnehmen. Sie sind in der Lage eine tiefe Bindung einzugehen. Es besteht ein Paradox darin, dass selbstverwirklichte Menschen einerseits die am meisten individualistischen Menschen sind und dennoch die am meisten altruistischsten und liebenden Menschen sind.

 

Literatur:

Maslow, A. H. (1984). Motivation und Persönlichkeit. Reinbek bei Hamburg:
Rowohlt.

 

 

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