Wenn du Freunde willst, sei ein Freund

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Wenn du Freunde willst, sei ein Freund

Wie du echte Verbindungen aufbaust

Fühlst du dich manchmal einsam, obwohl du dich nach tieferen Freundschaften und mehr sozialen Kontakten sehnst? Du bist nicht allein. Viele Menschen erleben genau dieses Dilemma – den Wunsch nach Nähe, während gleichzeitig das Gefühl besteht, dass es einfach nicht klappt.

Von dieser Art von Gefühlen berichten mir viele meiner Klientinnen und Klienten, mit denen ich arbeite. Sie wollen echte Verbindungen, mehr Menschen, mit denen sie Zeit verbringen können, aber oft sabotieren sie sich unbewusst selbst. Sie ziehen sich zurück, verschließen sich oder wirken auf andere distanziert, ohne es zu merken – und stehen sich dadurch im Weg, echte Freundschaften zu knüpfen.

Vielleicht erkennst du dich in dieser Beschreibung wieder. Du wünschst dir, dass jemand den ersten Schritt macht, dich einlädt oder Zeit mit dir verbringt, doch gleichzeitig ist es dir zu anstrengend, selbst die Initiative zu ergreifen. Der Gedanke, jemanden nach einem Treffen zu fragen oder jemanden in dein Zuhause einzuladen, kann sich wie eine riesige Hürde anfühlen.

Aber hier kommt der entscheidende Punkt: Wenn du Freunde möchtest, sei selbst ein Freund. Beziehungen entstehen nicht zufällig. Sie wachsen, wenn wir bereit sind, etwas in sie zu investieren. Es geht darum, aktiv auf andere zuzugehen und die Verbindung zu schaffen, die wir uns wünschen. Aber wie genau kann das aussehen?

1. Ergreife die Initiative

Es ist ganz normal, dass du dich nach einem langen, stressigen Tag zurückziehen möchtest. Gerade wenn man sich erschöpft fühlt, neigen wir oft dazu, den Kontakt zu anderen aufzuschieben oder zu erwarten, dass die anderen den ersten Schritt machen. Doch Freundschaften fallen nicht einfach in den Schoß. Sie erfordern, dass jemand die Initiative ergreift – warum also nicht du?

Vielleicht hast du schon öfter darüber nachgedacht, einen Freund oder eine Freundin auf einen Kaffee einzuladen, oder jemanden zu einer Aktivität mitzunehmen, hast es aber dann doch gelassen. Oft liegt der Grund darin, dass wir uns zurückhaltend fühlen oder Angst haben, abgelehnt zu werden. Aber genau dieser kleine Schritt, eine Einladung auszusprechen, kann den Unterschied machen.

Eine meiner Klientinnen, nennen wir sie Anna, hat das am eigenen Leib erfahren. Sie fühlte sich einsam und wünschte sich tiefere Verbindungen zu anderen. Dennoch zögerte sie oft, aktiv Kontakt zu suchen. Es war ihr zu anstrengend, jemanden einzuladen oder sich zu verabreden, obwohl sie es sich insgeheim wünschte. Sie wartete darauf, dass andere sich melden, und war enttäuscht, wenn das nicht geschah. Schließlich entschloss sie sich, eine alte Freundin zu einem Kaffee einzuladen. Es war ein einfacher Schritt, aber er führte dazu, dass sie sich sofort weniger isoliert fühlte. Der Kontakt wurde intensiver, und sie spürte wieder die Verbindung zu anderen Menschen.

Wenn du also merkst, dass du dich nach mehr Freundschaften sehnst, frage dich: Wann habe ich das letzte Mal den ersten Schritt gemacht? Oft reicht eine kleine Nachricht, ein Anruf oder eine Einladung, um den Stein ins Rollen zu bringen.

2. Öffne dich

Viele Menschen haben Angst, sich zu öffnen, weil sie Verletzungen aus der Vergangenheit fürchten oder einfach nicht wissen, wie sie ehrlich über ihre Gefühle sprechen sollen. Doch wahre Freundschaften basieren auf Authentizität. Das bedeutet nicht nur, deine Erfolge oder guten Seiten zu zeigen, sondern auch deine Unsicherheiten, Sorgen oder Fehler.

Menschen fühlen sich zu Echtheit hingezogen. Wenn du dich authentisch zeigst, schaffst du Raum für andere, das Gleiche zu tun. Freundschaften wachsen durch das Teilen von Gedanken und Gefühlen, und das funktioniert nur, wenn du bereit bist, dich verletzlich zu zeigen.

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Manchmal bedeutet das, dass du ein Risiko eingehst. Vielleicht fürchtest du, dass andere dich verurteilen oder ablehnen könnten, wenn du über deine Sorgen oder Ängste sprichst. Doch oft ist das Gegenteil der Fall: Wenn du dich öffnest, merken andere, dass sie nicht allein sind. Verletzlichkeit schafft Nähe. Sie macht uns menschlich, und das verbindet uns.

Wenn du dich nach tieferen Verbindungen sehnst, frage dich: Wie offen bin ich eigentlich in meinen bestehenden Kontakten? Vielleicht sind deine Gespräche noch zu oberflächlich, oder du hast noch nicht den Mut gehabt, etwas Persönliches zu teilen. Mach den ersten Schritt – es könnte der Anfang einer viel intensiveren Freundschaft sein.

3. Sei verlässlich

In einer Welt, die oft hektisch und unbeständig ist, ist Verlässlichkeit eine der wichtigsten Eigenschaften, die eine Freundschaft stärken. Es reicht nicht, nur ab und zu eine Nachricht zu schreiben oder beiläufig zu sagen „Wir sollten mal was unternehmen“. Echte Freunde sind füreinander da – und das bedeutet, verbindlich zu sein und Vertrauen aufzubauen.

Verlässlichkeit zeigt sich in kleinen Dingen: Wenn du jemanden einlädst, dann halte die Verabredung ein. Wenn du eine Nachricht erhältst, antworte zeitnah. Diese scheinbar einfachen Gesten zeigen deinem Gegenüber, dass dir die Beziehung wichtig ist und du bereit bist, Zeit und Energie in sie zu investieren.

Eine meiner Klientinnen, Anna, erkannte das, als sie merkte, dass Freundschaften nicht von alleine bestehen bleiben. Sie hatte oft darauf gewartet, dass spontane Treffen oder Zufallsbegegnungen ihre sozialen Kontakte vertiefen würden, aber das passierte nicht. Also begann sie, Verabredungen aktiv zu planen und feste Termine zu vereinbaren, anstatt auf spontane Gelegenheiten zu hoffen. Sie merkte, wie dadurch ein stärkeres Gefühl der Verbundenheit entstand – nicht nur bei ihr, sondern auch bei ihren Freundinnen.

Wenn du merkst, dass deine Freundschaften nicht so tief sind, wie du es dir wünschst, frage dich: Bin ich verlässlich?. Zeige durch dein Handeln, dass dir die Beziehung wichtig ist, und du wirst feststellen, dass auch die andere Seite mehr investiert.

4. Gib, was du dir wünschst

Freundschaften basieren auf Gegenseitigkeit. Das, was du bereit bist zu geben, wird auch zu dir zurückkommen. Wenn du dir von anderen Offenheit, Unterstützung oder ehrliche Gespräche wünschst, dann sei zuerst bereit, diese Dinge zu geben.

Das bedeutet: Wenn du jemanden möchtest, der dir wirklich zuhört, dann sei du derjenige, der zuerst aufmerksam zuhört. Willst du eine tiefe Verbindung aufbauen, dann sei die Person, die den Mut hat, sich zu öffnen und authentisch zu sein. Freundschaften funktionieren nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens, und oft wird das, was du ausstrahlst, auch von anderen widergespiegelt.

Wenn du jemanden kennst, der dir viel bedeutet, aber du merkst, dass die Beziehung sich nicht so entwickelt, wie du es dir wünschst, frage dich: Bin ich bereit, das zu geben, was ich mir von dieser Freundschaft erhoffe? Manchmal hilft schon ein offenes Gespräch oder eine freundliche Geste, um eine Beziehung auf eine tiefere Ebene zu heben.

5. Verletzlichkeit schafft Nähe

Niemand erwartet von dir, perfekt zu sein – im Gegenteil: Menschen verbinden sich oft stärker durch geteilte Schwächen, als durch geteilte Erfolge. Verletzlichkeit schafft Vertrauen und baut Barrieren ab. Es sind oft die Momente, in denen du deine Sorgen, Ängste oder Unsicherheiten zeigst, die eine Freundschaft wirklich intensiv werden lassen.

Wir alle kämpfen mit Herausforderungen im Leben, und wenn du den Mut hast, diese mit anderen zu teilen, schaffst du eine Atmosphäre, in der auch dein Gegenüber sich öffnet. Diese Offenheit führt oft zu den tiefsten, authentischsten Verbindungen.

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu denken, dass du nur durch Perfektion gemocht oder akzeptiert wirst. Tatsächlich schweißen gerade die unperfekten Momente mehr zusammen – weil sie das Menschsein sichtbar machen. Wenn du also das Gefühl hast, dass deine Freundschaften nicht tief genug sind, frage dich: Wie verletzlich zeige ich mich?. Vielleicht ist es an der Zeit, dich mehr zu zeigen, so wie du wirklich bist.

6. Nimm aktiv am Leben teil: Wo und wie du neue Menschen kennenlernen kannst

Wenn du dich nach neuen Freundschaften sehnst, ist es wichtig, aktiv in dein Leben zu investieren. Hier ein paar konkrete Tipps, wie du Menschen kennenlernen und soziale Kontakte aufbauen kannst:

Pflege deine Hobbys und Interessen: Der einfachste Weg, Gleichgesinnte zu finden, ist, dich mit Menschen zu umgeben, die deine Leidenschaften teilen. Ob Sport, Musik, Kunst oder Literatur – finde heraus, was dich begeistert, und suche nach Gruppen oder Veranstaltungen, bei denen du Menschen triffst, die ähnliche Interessen haben.

Trete einem Verein bei: Vereine bieten eine wunderbare Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen, die ähnliche Werte und Interessen haben. Ob ein Sportverein, eine Theatergruppe oder ein Buchclub – die gemeinsame Aktivität erleichtert es, ins Gespräch zu kommen und nach und nach tiefe Verbindungen aufzubauen.

Nimm an Veranstaltungen teil: Stadtfeste, Workshops, Seminare oder Konzerte sind ideale Gelegenheiten, um ungezwungen mit anderen ins Gespräch zu kommen. Hier geht es nicht darum, sofort neue beste Freunde zu finden, sondern den Kontakt zu Menschen zu suchen und den ersten Schritt zu machen.

Engagiere dich ehrenamtlich: Freiwillige Arbeit bringt dich in Kontakt mit anderen, die ebenfalls helfen möchten. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, Menschen kennenzulernen, die soziale Werte teilen und bereit sind, sich für andere einzusetzen.

Nimm Einladungen an – auch wenn es dich Überwindung kostet: Manchmal sind die besten Freundschaften genau die, die durch eine Einladung entstehen, die man vielleicht zuerst zögerlich annimmt. Verlasse deine Komfortzone und sag auch mal „Ja“ zu neuen Gelegenheiten.

Du hast es in der Hand

Freundschaften entstehen nicht aus dem Nichts. Sie brauchen Pflege, Engagement und den Mut, sich zu öffnen. Wenn du dich einsam fühlst und dir tiefere Verbindungen wünschst, frage dich: Was kann ich tun, um selbst der Freund oder die Freundin zu sein, die ich mir wünsche?

Kleine Schritte, wie eine Nachricht zu senden oder jemanden auf einen Kaffee einzuladen, können bereits der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein. Warte nicht darauf, dass andere auf dich zukommen. Mach den ersten Schritt und du wirst erstaunt sein, wie viel Positives du in dein Leben ziehst, wenn du dich für neue Verbindungen öffnest.

Indem du all diese Aspekte in dein Leben integrierst – von der Initiative über Offenheit bis hin zur Verlässlichkeit und Verletzlichkeit – wirst du erleben, wie sich deine sozialen Kontakte vertiefen. Freundschaft erfordert Mut, aber die Belohnung sind wertvolle, lebenslange Verbindungen.

 

 

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